Verein
Wissenswertes um das Seemanns-Chörli Bern
Am 23. Februar 1983 gründeten 4 Mitglieder des Seemannsclubs der Schweiz, Sektion Bern das Seemanns-Chörli Bern.
(Alexander Baumann, Robert Hofer, René (Pi-Casso) Kesselring und Ernst Leuenberger).
Ziel war es, mit mehr oder weniger bekannten Liedern rund um die Seefahrt die Mitglieder des Seemannsclubs zu erfreuen. Traf man sich anfangs nur gelegentlich zum Üben, änderte sich dies nach dem ersten öffentlichen Auftritt 1985. Seit 1986 übt das Chörli regelmässig 1x pro Woche und tritt ca. 6 - 10-mal jährlich auf, um mit Seemannsliedern und Shanties ein breiteres Publikum zu erfreuen.
Nach dem Wegzug 1990 des Örgelers und Gründungsmitgliedes Pi-Casso nach Spanien wurde das Chörli musikalisch bis Ende 1997 von Fritz Schmid begleitet und unterstützt. Seit 1998 ist Robert Kammermann für die musikalische Begleitung zuständig. Seit 2006 wird er von Urs Bracher (Gitarre) und von Stefan Brändle (Mundharmonika / Akkordeon) unterstützt.
Im Jahr 2008 übernahm Peter Flückiger die musikalische Leitung des Chors. Er übergab die musikalische Leitung 2011 an Walter Krebs.
Als weiteres Element kam im Jahr 2013 ein Cajon zur rythmischen Begleitung dazu. Es wird zur Zeit von Christian Feldmann gespielt.
Ebenfalls im Jahr 2013 ist Walter Fawer zu uns gestossen. Walter ist Akkordeonist mit langjähriger Erfahrung. Er hat sich bereits nach kurzer Zeit sehr gut eingewöhnt.
Höhepunkte der bisherigen Auftritte
Kursaal Bern 1988
Seemannslieder Festival in Interlaken 1989
Kornhauskeller mit Kathrin Hasler und Direktübertragung im Radio DRS 1989
Einweihung der Blümlisalp in Thun 1992
Shanties- und Seemannslieder-Abend in Spiez 1992
Wettfahrt um das Blaue Band zwischen der Blümlisalp und der Jungfrau 1993
Internationales Seemannschor Treffen in Interlaken 1996
Auftritt mit dem Seemannschor Scheebenwind in Laboe (Kiel/D)1999
Diverse Auftritte am Oebeli des Seemannsclub der Schweiz in Basel
CD-Taufe auf der MS Berner Oberland, Thunersee 2003
Ausflug mit dem 3-Master Santa Barbara in Rostock/D im Jahr 2003
Ausflug mit der MS Rolling Home, Vierwaldstädtersee 2005
Muttertags-Matinee im Kursaal Bern mit Feuerwehrmusik Stadt Bern Mai 2007
Sängertreffen in Heimiswil Juni 2007
Internationales Sea-Folk-Song-Festival in Romanshorn August 2007
Treffen mit Marinechor in Wilhelmshaven September 2007
Jubiläumsfeier 25 Jahre Chörli im Mappamondo September 2008
Taufe der 2. CD auf dem Bielersee, Oktober 2010
Polizeibootstaufe IRIS2, Nautic-Ausstellung in BEA-Halle, Februar 2011
Eröffnung Ferienmesse, Bernexpo, Januar 2013
"Inselferien" Shoppyland Schönbühl, April 2013
Konzert mit dem Spiezer Shanty-Chor in Spiez, Oktober 2013
Tonträger
Im Juli 2003 ist die 1. CD herausgekommen, Max Suremann hat die Tonaufnahmen gemacht. Die CD's werden mit dem Computer gebrannt.
Die 2. CD (Wolken, Wind und Wogen) erschien im Juli 2010.
Die Aufnahmen wurden im Musikstudio Mario Seeliger in Bern gemacht. Die CD's wurden im Presswerk angefertigt.
Homepage des Chörlis
www.seemanns-choerli-bern.ch
Webmaster ist Max Suremann.
Interne Seite: Informationen über die Tätigkeit des Seemanns-Chörlis. Lieder, Texte und Noten im Mitgliederbereich.
www.seemanns-choerli.clubdesk.com
Lieder aus der Zeit der Tiefwassersegler
(Teilweise aus der Quelle: Hugill, Shanties from the Seven Seas.)
Auf den rahgetakelten Frachtseglern des 15. Jahrhunderts und später gab es verschiedene Arten von Gesängen - Seemannslieder und Shanties. Die letzte große Zeit der Tiefwassersegler und schnellen Clipper kann man in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts ansetzen.
Geblieben sind uns Erinnerungen an diese große Zeit der Segelschiffe durch Erzählungen.
Shanties: Arbeitslieder der an Bord schwer arbeitenden Besatzung.
Leben und Arbeit auf den Segelschiffen war nach heutigem Empfinden unvorstellbar hart. Eine eiserne Disziplin hielt die vielfach an Bord gepressten Matrosen als Besatzung zusammen. Lange Seetörns, aber auch zermürbendes Warten auf Ladung im Hafen, quälten die Männer. Trotz mechanischer Hilfen mussten noch jegliche Arbeiten an oder unter Deck mit Muskelkraft bewältigt werden. Kraft und Gleichtakt vieler Arme waren Vorbedingung für schnelles und effektives Handeln. Um einen gleichen Arbeitsrhythmus zu erreichen, und auch um sich die "Knochenarbeit" zu erleichtern, wurde gesungen, - in Form von Shanties.
Die Herkunft des Namens dieser Arbeitslieder ist nicht genau gesichert. Ob "Shanty" nun von dem englischen Wort "shanty" (Hütte, Blockhütte der Negersklaven), vom französischen "chanter" oder vom englischen "chant", was in beiden Fällen "singen" bedeutet, herstammt, soll uns nicht weiter irritieren. Die unmittelbare Verbindung zur Arbeit bestimmte die charakteristische Form des Shantys:
Ein stimmgewaltiger Vorsänger, der Shantyman, der Strophe für Strophe "aussang" - den Text oft phantasievoll variierend -, und eine sangesfreudige Mannschaft. Es gab für diese Lieder keine feste, gleich bleibende Form, und ein guter Shantyman konnte sich hier neue Variationen einfallen lassen. Die Crew antwortete im Chor auf den Vortrag des Shantyman mit dem fast gleich bleibenden Refrain, der den Takt für die Arbeit angab.
Je nach Arbeit gab es verschiedene Arten von Shanties: Die bekanntesten sind wohl die Gangspill Ankerhieven - Walkaway Wendemanöver - Forebitter Feierabendlieder - Capstan / Pump hieven oder verholen und - Halyard Shantie hieven / hissen.
Die Lieder unterscheiden sich im Takt sowie in der Länge des Refrain und der Anzahl der gesungenen Strophen, also angepasst auf die verschiedenen Arbeiten an Bord.